Generalität
Die amtierende Generalität der Holzmindener Schützen
Leiter der Generalität | General | Detlef Leonhardt | ||
Oberst der Reiter | Oberst | Horst Dienemer | ||
Major der Reiter | Major | Friedrich Ahlbrecht | ||
Generaladjutant | Generaladjutant | Andreas Gehl | ||
Oberstadjutant | Oberstadjutant | Christoph Penke | ||
Majoradjutant | Majoradjutant | Thomas Beinecke |
Aus der Historie
Seit ihrem Bestehen waren die Bürgerschützen der Stadt Holzminden für viel faltige Aufgaben, wie z. B. die Wahrnehmung des Feuerlöschwesens und überhaupt für die Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung durch Tor- und Nachtwachen eingesetzt.
Die Abteilungen bestanden aus zwölf Rotten. Die Rotten waren nach Straßenzügen aufgeteilt und hatten etwa 12 bis 25 Mitglieder, also insgesamt etwa 200 Bürgerschützen. Bei einer Stadt von 700 Einwohnern waren das durchweg alle gesunden männlichen Bürger der Stadt.
Jede Rotte wählte ihren Rottmeister. Drei Rotten waren zu einer Kompanie zusammengefasst. Jede Kompanie hatte als Führer einen Oberrottmeister (Stadthauptmann). Die vier Kompanien der Stadt Holzminden standen unter dem Kommando des Stadt-Majors.
Mit dem Anstieg der Einwohnerzahlen in der Stadt Holzminden wurden die Dienstgrade aufgewertet. Dadurch wurde aus dem Major um 1781 ein Oberst und ab 1839 ein General der das Kommando über die 4 Kompanien der Holzmindener Bürgerschützen hatte.
Bei dem 1781 zu Holzminden auf der Steinbreite veranstalteten Bürgerschießen wird August Ferdinand von Waldegge, als Oberst der Holzmindener Bürgerschützen erwähnt. Die Einwohnerzahl war bis zum Jahre 1781 auf 2583 gestiegen.
Im 9. Juni 1839, in der Stadt waren inzwischen über 5000 Einwohner gemeldet, erfolgte neben den bisherigen Offiziersstellen die Einrichtung einer GeneralsteIle. Nach geschehener Aufforderung erklärte sich Oberst Bitter bereit, die Stelle anzunehmen und wurde daraufhin durch einstimmigen Beschluss als I.General der Schützengesellschaft gewählt und bestätigt.
In der Biedermeierzeit passte man sich der neuen Mode an. Die gelben Hosen wurden gegen schwarze eingetauscht und statt dem Dreieckshut wurde ein Zweispitz aufgesetzt.
Die berittene Generalität trug dann als Uniform einen Zweispitz mit rot-weißen Federbusch, einen langen dunkelblauen Reitrock mit Epauletten, eine gelbe Weste, schwarze Reiterhose, dazu eine blau-gelbe Leibschärpe, Reitstiefel mit Sporen und Steckdegen.
Den mächtigen Dreispitz, von dem der heutige Zweispitz nur eine Miniaturwiedergabe darstellt, schmückte ein rot-weißer Federbusch. Hierzu wurden weiße Hahnenfedern verwendet, da diese sich am besten färben ließen.
Wenn jemand einen Hahn mit weißen Federn besaß, der konnte darauf gefasst sein, daß sich ihm vor Beginn der Schützenfestlichkeit ein ziemlich gerupftes Stück Federvieh präsentierte. Da sich derartiges Viehzeug („dä Häuners“) damals noch ungeniert auf der Straße tummelte, bildeten diese „Gerupften“ einen außerordentlich possierlichen Anblick, an dem sich, außer dem Besitzer, alle erfreuten.
Die berittenen Chargen waren schon vor über hundert Jahren nicht unumstritten. So stellte am 9.April1894 der Schuhmachermeister Carl Teiwes den Antrag die berittenen Chargen abzuschaffen, da es der Zeit entsprechend zweckmäßiger erscheinen würde wenn alle Schützen zu Fuß gingen. Nach einer langen Debatte einigte sich die Versammlung darauf, alles so zu belassen, wie es immer war.
1909 wurden die Stadtfarben von rot-weiß auf blau-weiß geändert und die farbigen Federbüsche auf den Zweispitzen wurden einheitlich weiß.
Ab dann waren auch die Hühner in der Stadt vor den Schützenfesten nicht mehr so gefährdet, ihre Federn zu verlieren, denn für die neuen weißen Federbüsche wurden die eleganteren Reiherfedern verwendet.
Die gelben Westen wurden nach dem 300 jährigen Jubiläum im Jahr 1968 abgeschafft.
Quelle: Bernd Meyer – Bürgerschützengesellschaft von 1668 e.V.