Fähnriche

Das Fahnenschwenken in Holzminden
Leiter der Fahnenschwenker Schaffer Walter Kumlehn jun.
Fahnenschwenker Schaffer Friedrich Schütte
Fahnenschwenker Major Karl-Heinz Rahn
Fahnenschwenker Hauptmann Olaf Reinfeld
Fahnenschwenker Hauptmann Robert Schütte
Fahnenschwenker Hauptmann Jürgen Berger
Fahnenschwenker Hauptmann Artur Markworth jun.
Fahnenschwenker Hauptmann Gunnar Krempel
Fahnenschwenker Oberleutnant Peter Penke-Wevelhoff
Fahnenschwenker Oberleutnant Karsten Kumlehn
Fahnenschwenker Oberleutnant Sebastian Voss

Ein Höhepunkt des Holzmindener Schützenfestes ist zweifellos das Fahnenschwenken, das von den Fähnrichen der Bürgerschützengesellschaft seit Generationen überliefert und gepflegt wird.
Die ältesten Aussagen über das Fahnenschwenken stammen aus dem Jahre 1519, die der Existenz einer Holzmindener Schützenwehr ausweisen. Die Bürgerschützen, eingeteilt in zwölf Rotten, übernahmen die Verteidigung der Stadt und sorgten für die öffentliche Ordnung. Es entstanden vier Kompanien und jede Kompanie hatte eine Fahne mit einem Fähnrich. Aus dieser Überlieferung sind auch heute noch die vier Kompaniefahnen vorhanden. Somit lässt sich annehmen, dass spätestens zur Gründung der Bürgerschützengesellschaft, auch das Fahnenschwenken bei uns entstanden ist.
Bei den Schützen hat sich das Schwenken wohl dadurch entwickelt, dass nach dem besten Schuss der Vogel gefallen oder auf der Scheibe ermittelt war und der Schützenzug zu den Zelten marschierte. Hierbei werden die Fähnriche vor Freud ihrer Fahnen hin und her geschwenkt haben, woraus sich dann die Huldigung für die Besten ergab.

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Die Fähnriche schwenken beim Degenstück, und das wird durch das Kommando des Generaladjutanten klar ausgedrückt, zur Ehrung der Majestäten der Generalität, der Ehrengäste, der Schützenkompanien, unserer Bürgerschaft, unserer Heimat und des ganzen deutschen Vaterlandes. Das Schützenbataillon bleibt während dieses eindrucksvollen Höhepunktes und zu den Klängen des Deutschlandliedes unter präsentiertem Gewähr stehen.
Unser Holzmindener Fahnenspiel hat sich in der Darstellung im Laufe vieler Generationen kaum verändert.
Im Jahr 1961 wurde erstmalig ein schönes erweitertes Fahnenspiel mit acht Fähnrichen auf dem Marktplatz und anschließend auf dem Haarmannplatz gezeigt. Der neugestaltete Haarmannplatz bot Tausenden Festteilnehmern und Gästen Gelegenheit, das eindrucksvolle, in Niedersachsen einmalige Fahnenschwenken wie in einer Arena zu erleben. Neu war vor allem der Ein- und Ausmarsch der Fähnriche in Doppelreihe mit schwingenden Fahnen nach heimatlicher Marschmusik. Die einzelnen Touren werden nach vorgeschriebenen Märschen eingeübt. So werden das Achterstück nach den Klängen des „Finnländischen Reitermarsches“ und das Vierseitenstück nach dem „Hohen Friedberger Marsch“ geschwenkt. Der Höhepunkt des Spiels, das Degenstück, wird mit gezogenen zueinander zeigenden Degen nach symbolisierter Ehrung und Einsatz für das Vaterland.
Die Fahnensektion besteht zurzeit aus dem Oberfähnrich und neun aktiven Fahnenschwenkern.
Junge geeignete Schützenbrüder werden als Fahnenschwenker geworben und ernannt. Bedingt durch das Kontergewicht am Fahnenstock und die Fahnentuchgröße wird erheblicher Kraftaufwand zur Führung der Fahne benötigt. Die Fähnriche bringen zur Erlernung und Ausübung dieser Kunst viel Mühe, Zeit und Idealismus auf. Der ausgebildete Fahnenschwenker steht dann im Range eines Oberleutnants und ihm werden das Ärmelabzeichen der Fähnriche sowie das Schulterstückabzeichen in Form zweier gekreuzter Fahnen ausgehändigt.

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